Zoo Frankfurt
Im Exotarium des Frankfurter Zoos entsteht eine Mangroven-Anlage
Mangroven sind faszinierende Lebensräume zwischen Land und Meer. Sie gehören zu den artenreichsten Ökosystemen der Erde. Warum das so ist und wie wichtig Mangroven für Menschen und Tiere sind, kann man zukünftig im Exotarium des Frankfurter Zoos erfahren, denn dort entsteht eine asiatische Mangrovenlandschaft mit vielen unterschiedlichen, zum Teil gefährdeten Tierarten.
Es tut sich etwas in der ehemaligen Pinguin-Anlage im Exotarium: Hinter den großen Einblickscheiben hat der Umbau von der polaren Antarktis-Anlage in eine tropische Mangrovenlandschaft begonnen. Bald sollen sich hier Schildkröten, Echsen, Schlammspringer, Schützenfische und einige Arten mehr zwischen den markanten Wurzeln und Ästen echter Mangrovenbäume tummeln, die der Zoo vom Palmengarten Frankfurt erhält.
„Mit der Mangroven-Anlage entsteht ein kleines, aber feines Highlight im Zoo. An dem Projekt freuen mich ganz besonders zwei Aspekte: Zum einen die Kooperation mit dem Palmengarten, durch die wir nicht nur Pflanzen erhalten, sondern auch jede Menge gärtnerisches Know-how weitergegeben wird. Und zum anderen der starke Bildungsaspekt: Rund um die Anlage wird es ein umfassendes Angebot an Informationen zum Ökosystem Mangrove geben“, sagt Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft.
„Mangrovenwälder kommen weltweit vor wo es feucht und warm ist. Der Palmengarten mit seinem Tropicarium verfügt über die optimalen Bedingungen, um auch in unseren Breiten einen Ausschnitt aus diesem so wertvollen, sensiblen und mittlerweile sehr bedrohten Ökosystem zu zeigen. Wir freuen uns sehr, dass der Palmengarten mit Beratung und Pflanzen einen Beitrag zur neuen Mangroven-Anlage im Frankfurter Zoo leisten kann“, sagt Rosemarie Heilig, Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen.
In den kommenden Wochen wird viel in der 66 m2 großen Anlage passieren: Die Felsenlandschaft wird zum Teil abgebrochen und neu aufgebaut, der Boden für die Mangrovenpflanzen aus dem Palmengarten wird bereitet, für die Schildkröten wird ein Legestrand angelegt, Speziallampen und Filtertechnik werden installiert.
„Letzteres ist alles andere als banal“, erklärt Zoodirektorin Dr. Christina Geiger. „In der neuen Mangroven-Anlage wollen wir dieses besondere Ökosystem so naturgetreu wie möglich nachempfinden. Pflanzen und Tiere, die hier einziehen werden, leben in der Gezeitenzone tropischer Küsten und sind an ein Gemisch von Süß- und Salzwasser angepasst. Anlage und Technik müssen diesen besonderen Bedingungen auch standhalten. Damit sich Pflanzen und Tiere wohlfühlen, betreiben wir einen großen Aufwand, denn schließlich wollen wir vor allem mit der vom Aussterben bedrohten Batagur-Schildkröte, die wir hier halten wollen, an einem Zucht- und Wiederansiedlungsprojekt teilnehmen“, so Geiger.
Auch wenn es vorläufig noch keinen Fertigstellungstermin gibt – der Umbau der Anlage hat begonnen und den Fortschritt wird man nach Abschluss der Abbruch- und Betonarbeiten durch die Einblicke verfolgen können. Bevor Reptilien, Fische und Vögel einziehen können, sollen die Pflanzen etwas Zeit zum Anwachsen bekommen.