Que Vadis Heide Park?
Verfasst: Fr 13. Mai 2011, 08:39
Mitte April 2011 gaben Nick Varney (Merlin Group) und Heide-Park Geschäftsführer Hannes Mairinger dem Braunschweiger Zeitungsverlag ein Interview, welches unter der Überschrift: "Krakenangriff auf Disney-Freizeitparks" veröffentlicht worden ist.
Hier einige Auszüge:
... Wir haben einen Dreijahreszyklus für große Investitionen. Jetzt wollten wir etwas machen, das für Deutschland einzigartig ist“, sagt Heide-Park-Geschäftsführer Hannes Mairinger unserer Zeitung.
...Die Investition ist Teil einer globalen Expansions-Strategie. Varney will Marktführer Disney vom Thron stoßen. Sein Konzern betreibt heute 70 Freizeitparks in 16 Ländern auf vier Kontinenten. 15.000 Mitarbeiter umsorgen die Besucher. Im Heide-Park sind während der Saison bis zu 1000 Menschen beschäftigt. In Italien soll demnächst ein weiteres Sea-Life-Aquarium, in Wien und Blackpool je ein Madame-Tussaud's-Kabinett eröffnen. Bis 2012 entstehen Parks in Malaysia und in den USA.
... Das Geschäft läuft gut: 38,5 Millionen Menschen strömten 2009 in die Parks des Unternehmens. Der Konzernumsatz betrug umgerechnet knapp 900 Millionen Euro, das Vorsteuerergebnis 272 Millionen Euro. Dem Heidepark bescherte das Jahr der Wirtschaftskrise ein Rekordergebnis. „Wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage blieben die Leute in Deutschland. Das war gut für uns“, sagt Mairinger.
...Das Merlin-Konzept beruhe darauf, dass sich die einzelnen Attraktionen ergänzten, statt sich Konkurrenz zu machen, sagt Mairinger. „Ist bei uns schlechtes Wetter, ist das Sealife in Hannover voll.“
Anmerkungen:
Bevor ich einige Kommentare zu diesem Interview abgeben werde, sei angemerkt, dass ich seit fast 30 Jahren den Heide Park regelmäßig besuche, wir (Familie Woiczik) nunmehr im vierten Jahr eine Merlin Group Jahreskarte erworben haben und wir auch regelmäßig im Hotel Port Royal zu Gast sind. Trotz dieser Tatsachen, erlaube ich mir, auch in Kenntnis, dass wir weltweit bislang über 75 Freizeitparks besucht haben, einige Äußerungen zum Heide Park und zum Interview kund zu tun.
Das der Heide Park ein hervorragendes wirtschaftliches Ergebnis erzielt hat, dürfte nicht an den durchschnittlichen Besucherzahlen liegen, sondern an der Tatsache, dass mächtig auf Kosten der Kundschaft gespart wird.
Beispiele gefällig: Gerne.
Der zahlende Besucher merkt, dass war der Eintritt & das Parken auf dem Parkplatz teuerer wird, aber im Gegenzug das beliebte Heide-Dorf seit zwei Jahren geschlossen, ohne das dort irgendeine Bautätigkeit für mögliche zukünftige neue Fahrattraktionen zu erkennen ist.
Des Weiteren sind zwar im anschließenden Bereich zahlreiche Fahrgeschäfte vor einiger Zeit demontiert worden und dieser großen Bereich steht dem Kunden nicht zur Verfügung. Der Mississipi-Dampfer wurde nach Jahrzehnten der Parkzugehörigkeit am letzten Tag der Saison groß abgefackelt, was in der "Szene" sehr schlecht ankam. Das beliebte Brauhaus wurde für immer geschlossen. Beide Wildwasserbahnen sind nur je halbtags geöffnet oder die WWBII des öfteren außer Betrieb.
Erstmals seit Jahren können Hotelgäste vom Hotel Port Royal nicht früher als "normale" Besucher in den Park zu die "Krake & Co." früher nutzen.
Dieses hat zur Folge, dass diese aufgezeigten Maßnahmen zwar die Betrieb- und Personalkosten nachhaltig senken, aber zur Unzufriedenheit bei den
zahlenden Besuchern führen.
Die groß angekündigte Europa-Neuheit "Krake" überzeugte zwar Besucher & Medienvertreter durch viele positive Eigenschaften und brachte dem Heide Park einen großen Besucherzuspruch im ersten Monat seit der Eröffnung, aber einige groß angekündigte Bestandteile wie die Durchfahrt durch das Maul der Krake (wurde angeblich nicht vom TüV genehmigt) und weitere fehlende Thematisierungsbestandteile sorgten für Frust in der "Freizeitparkszene".
Obwohl einige Themenbereich bereits umbenannt worden sind und dort in Zukunft einige Fahrattraltionen umthematisiert werden sollen, sucht man dennoch bereits erfolgte Umthematisierungen vergeblich. Warum werden daher zuerst die Themenbereiche umbenannt, bevor sich dort etwas tut?
Seit Jahren schneidet der Heide Park bei der Besucherwahl bei "Parkscout" (Europas Marktführer in Sachen Freizeitparks) sehr schlecht ab, könnten die zuvor ausgeführten Gründe, der Anlass gewesen sein?
Nicht nur, da seit Jahren Heide-Park-Geschäftsführer Hannes Mairinger u.a. im Freizeitpark-Magazin "ZOOM" verkündet, dass ein "Giga-Coaster" und ein einzigartiger Darkride im Heide Park gebaut werden soll, aber diesen Versprechungen folgte leider nur heiße Luft.
Fakt ist, dass der Heide Park derzeit noch in der Besuchergunst die Nr. 3 in Deutschland ist, aber der Hansa Park mittelfristig durch gezielte Maßnahmen wie der Themenbereich "Hanse" und ihre erstklassigen und thematisierten beiden neuen Achterbahnen und einer hervorragenden Gastronomie, dem Heide Park den dritten Platz streitig machen kann.
Zwar ist der Heide Park nur ein kleiner Bestandteil der Merlin Group, aber sich versuchen mit den Disneyparks zu messen, dazu gehört schon ein großer Schuß Optimismus. Wer einmal die Disneyparks weltweit besucht hat und dann mit Heide Park oder Gardaland vergleicht, der wird unüberbrückbare Unterschiede feststellen.
Meine persönlichen Tipps an Herrn Mairinger & Co.
1. Nur Versprechen, was man auch Einhalten kann"
2. Betriebswirtschaftliche gute Ergebnisse dürfen nicht kontra der Kundenzufriedenheit und der Glaubwürdigkeit gehen.
3. Zukünftig wie andere Freizeitparks in Deutschland auch, die Heide Parks Fanclubs & Freunde des HPs mit in die Entscheidung für/über zukünftige, neue Fahrattraktionen mit einbeziehen.
Zum Abschluß noch folgendes:
Für mich zählt der Heide Park zu den schönsten Freizeitparks in Deutschland, aber um dauerhaft die selbst gesteckten Ziele zu erreichen, bedarf es nicht nur Worte, sondern auch Taten.
Eine Befragung beim zahlenden Publikum, welche Fahrattraktion sie bei zukünftigen Investitionen bevorzugen würden und deren Umsetzung, wäre ein erster wichtiger Schritt. So holt man die Besucher wieder ins Boot und erhält auch bessere "Votingergebnisse".
Natürlich können diese vielen Zeilen auch anders betrachtet werden, da jeder Einzelne eine eigene Meinung hat, aber aus der Sichtung hunderter Meinungen in zahlreichen Freizeitpark-Foren habe ich diese Zeilen zusammen gefasst und einige, eigene Äußerungen damit kombiniert.
Auf Euere Meinungen bin ich sehr gespannt.
Viele Grüße aus Berlin
Hier einige Auszüge:
... Wir haben einen Dreijahreszyklus für große Investitionen. Jetzt wollten wir etwas machen, das für Deutschland einzigartig ist“, sagt Heide-Park-Geschäftsführer Hannes Mairinger unserer Zeitung.
...Die Investition ist Teil einer globalen Expansions-Strategie. Varney will Marktführer Disney vom Thron stoßen. Sein Konzern betreibt heute 70 Freizeitparks in 16 Ländern auf vier Kontinenten. 15.000 Mitarbeiter umsorgen die Besucher. Im Heide-Park sind während der Saison bis zu 1000 Menschen beschäftigt. In Italien soll demnächst ein weiteres Sea-Life-Aquarium, in Wien und Blackpool je ein Madame-Tussaud's-Kabinett eröffnen. Bis 2012 entstehen Parks in Malaysia und in den USA.
... Das Geschäft läuft gut: 38,5 Millionen Menschen strömten 2009 in die Parks des Unternehmens. Der Konzernumsatz betrug umgerechnet knapp 900 Millionen Euro, das Vorsteuerergebnis 272 Millionen Euro. Dem Heidepark bescherte das Jahr der Wirtschaftskrise ein Rekordergebnis. „Wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage blieben die Leute in Deutschland. Das war gut für uns“, sagt Mairinger.
...Das Merlin-Konzept beruhe darauf, dass sich die einzelnen Attraktionen ergänzten, statt sich Konkurrenz zu machen, sagt Mairinger. „Ist bei uns schlechtes Wetter, ist das Sealife in Hannover voll.“
Anmerkungen:
Bevor ich einige Kommentare zu diesem Interview abgeben werde, sei angemerkt, dass ich seit fast 30 Jahren den Heide Park regelmäßig besuche, wir (Familie Woiczik) nunmehr im vierten Jahr eine Merlin Group Jahreskarte erworben haben und wir auch regelmäßig im Hotel Port Royal zu Gast sind. Trotz dieser Tatsachen, erlaube ich mir, auch in Kenntnis, dass wir weltweit bislang über 75 Freizeitparks besucht haben, einige Äußerungen zum Heide Park und zum Interview kund zu tun.
Das der Heide Park ein hervorragendes wirtschaftliches Ergebnis erzielt hat, dürfte nicht an den durchschnittlichen Besucherzahlen liegen, sondern an der Tatsache, dass mächtig auf Kosten der Kundschaft gespart wird.
Beispiele gefällig: Gerne.
Der zahlende Besucher merkt, dass war der Eintritt & das Parken auf dem Parkplatz teuerer wird, aber im Gegenzug das beliebte Heide-Dorf seit zwei Jahren geschlossen, ohne das dort irgendeine Bautätigkeit für mögliche zukünftige neue Fahrattraktionen zu erkennen ist.
Des Weiteren sind zwar im anschließenden Bereich zahlreiche Fahrgeschäfte vor einiger Zeit demontiert worden und dieser großen Bereich steht dem Kunden nicht zur Verfügung. Der Mississipi-Dampfer wurde nach Jahrzehnten der Parkzugehörigkeit am letzten Tag der Saison groß abgefackelt, was in der "Szene" sehr schlecht ankam. Das beliebte Brauhaus wurde für immer geschlossen. Beide Wildwasserbahnen sind nur je halbtags geöffnet oder die WWBII des öfteren außer Betrieb.
Erstmals seit Jahren können Hotelgäste vom Hotel Port Royal nicht früher als "normale" Besucher in den Park zu die "Krake & Co." früher nutzen.
Dieses hat zur Folge, dass diese aufgezeigten Maßnahmen zwar die Betrieb- und Personalkosten nachhaltig senken, aber zur Unzufriedenheit bei den
zahlenden Besuchern führen.
Die groß angekündigte Europa-Neuheit "Krake" überzeugte zwar Besucher & Medienvertreter durch viele positive Eigenschaften und brachte dem Heide Park einen großen Besucherzuspruch im ersten Monat seit der Eröffnung, aber einige groß angekündigte Bestandteile wie die Durchfahrt durch das Maul der Krake (wurde angeblich nicht vom TüV genehmigt) und weitere fehlende Thematisierungsbestandteile sorgten für Frust in der "Freizeitparkszene".
Obwohl einige Themenbereich bereits umbenannt worden sind und dort in Zukunft einige Fahrattraltionen umthematisiert werden sollen, sucht man dennoch bereits erfolgte Umthematisierungen vergeblich. Warum werden daher zuerst die Themenbereiche umbenannt, bevor sich dort etwas tut?
Seit Jahren schneidet der Heide Park bei der Besucherwahl bei "Parkscout" (Europas Marktführer in Sachen Freizeitparks) sehr schlecht ab, könnten die zuvor ausgeführten Gründe, der Anlass gewesen sein?
Nicht nur, da seit Jahren Heide-Park-Geschäftsführer Hannes Mairinger u.a. im Freizeitpark-Magazin "ZOOM" verkündet, dass ein "Giga-Coaster" und ein einzigartiger Darkride im Heide Park gebaut werden soll, aber diesen Versprechungen folgte leider nur heiße Luft.
Fakt ist, dass der Heide Park derzeit noch in der Besuchergunst die Nr. 3 in Deutschland ist, aber der Hansa Park mittelfristig durch gezielte Maßnahmen wie der Themenbereich "Hanse" und ihre erstklassigen und thematisierten beiden neuen Achterbahnen und einer hervorragenden Gastronomie, dem Heide Park den dritten Platz streitig machen kann.
Zwar ist der Heide Park nur ein kleiner Bestandteil der Merlin Group, aber sich versuchen mit den Disneyparks zu messen, dazu gehört schon ein großer Schuß Optimismus. Wer einmal die Disneyparks weltweit besucht hat und dann mit Heide Park oder Gardaland vergleicht, der wird unüberbrückbare Unterschiede feststellen.
Meine persönlichen Tipps an Herrn Mairinger & Co.
1. Nur Versprechen, was man auch Einhalten kann"
2. Betriebswirtschaftliche gute Ergebnisse dürfen nicht kontra der Kundenzufriedenheit und der Glaubwürdigkeit gehen.
3. Zukünftig wie andere Freizeitparks in Deutschland auch, die Heide Parks Fanclubs & Freunde des HPs mit in die Entscheidung für/über zukünftige, neue Fahrattraktionen mit einbeziehen.
Zum Abschluß noch folgendes:
Für mich zählt der Heide Park zu den schönsten Freizeitparks in Deutschland, aber um dauerhaft die selbst gesteckten Ziele zu erreichen, bedarf es nicht nur Worte, sondern auch Taten.
Eine Befragung beim zahlenden Publikum, welche Fahrattraktion sie bei zukünftigen Investitionen bevorzugen würden und deren Umsetzung, wäre ein erster wichtiger Schritt. So holt man die Besucher wieder ins Boot und erhält auch bessere "Votingergebnisse".
Natürlich können diese vielen Zeilen auch anders betrachtet werden, da jeder Einzelne eine eigene Meinung hat, aber aus der Sichtung hunderter Meinungen in zahlreichen Freizeitpark-Foren habe ich diese Zeilen zusammen gefasst und einige, eigene Äußerungen damit kombiniert.
Auf Euere Meinungen bin ich sehr gespannt.
Viele Grüße aus Berlin