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blue fire Megacoaster

Blue Fire von MACK Rides
38 m | 1056 m | 100 km/h | 4 Inversionen | 130 cm
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3, 2, 1 - Wooosh! Ein knapp 10t schwerer Zug rast aus einer kleinen, isländischen Hütte und schießt geradewegs in den Himmel um gleich darauf einen riesigen, fast kreisrunden Looping zu überwinden. Willkommen bei Blue Fire, dem Launched Looping Coaster von MACK Rides im Europa-Park!

Was einst nur in Thrillparks denkbar war, nämlich der Kopfstand in einer Achterbahn - eine so genannte Inversion - wurde 2009 auch von den Marktführern in Deutschland entdeckt. Nachdem man im Phantasialand im Jahr 2006 mit dem Bau des Edel-Inverters Black Mamba überraschend eine Inversions-Achterbahn dem Publikum bot, wurde nur drei Jahre später auch in Rust eine Überkopf-Anlage gebaut. Laut Roland Mack hat sich das Publikum des Europa-Park in den letzten Jahren verjüngt und damit den Weg freigemacht für neue, aufregendere Angebote. Blue Fire sticht jedoch nicht nur aufgrund der 4 Inversionen aus der Masse der Achterbahnen hervor. Besonders die Kombination aus Katapultstart, Loopings und dem erstklassigen Bügelsystem, inklusive Pulsmesser, machen diese Achterbahn zu einem einzigartigen Abenteuer, das in dieser Form weltweit einmalig ist. Das Layout selbst wurde indes schon einige Male kopiert und existiert exakt so mindestens noch 8 Mal weltweit (Stand: 2023).

Mitten in Island

Die Achterbahn ist eingebettet in den Themenbereich "Island", der sich zwischen Skandinavien und Portugal erstreckt und damit gleich zwei Sackgassen im Park auflöst. Von Skandinavien kommend wurde hier ein kleiner Tunnel unter dem Fjord Rafting geschaffen und kaum in Island angekommen, steht man dann auch vor der einzigartigen Kulisse zwischen isländischen "Kaffi Hus" und dem Blue Fire Megacoaster. Neben dem Kaffeehaus befinden sich in der kleinen Häuserzeile noch ein Fashion-Shop sowie ein Süßwarenladen und der Blue Fire Store. Doch zurück zur Achterbahn.

Der Eingang zum Vergnügen befindet sich gleich am Anfang des isländischen Themenbereichs. Single Ride biegen relativ schnell in Richtung Station ab während es für die normale Standby-Queue zunächst in den blue fire Dome, der mit wechselnden Ausstellungen bespielt wird. Von hier aus geht es mitten durch die Achterbahnstruktur, vorbei an einigen Felsvorsprüngen, einer kleinen Höhle und zahlreichen Hütten, die nicht nur für viel Abwechslung, sondern vor allem Sonnenschutz sorgen. Apropos Felsen: Die massiven Felsformationen aus Spritzbeton wurden von den Spezialisten des "Atelier Artistique du Beton" ausgeführt und sind kaum von echten Felsen zu unterscheiden. Auch sonst passiert in der Queue viel, denn fast jede Minute wird vor den wartenden Gästen ein Zug abgeschossen, was die Zeit wie im Fluge vergehen lässt - zu Sehen gibt es hier fast immer etwas! Um die Wartezeit übrigens möglichst kurz zu halten, kann Blue Fire mit maximal 5 Zügen á 20 Personen betrieben werden. In der Praxis kommen meistens 3-4 Züge zum Einsatz, was bei normalen Besucherandrang vollkommen ausreichend ist. Kurz vor Erreichen der Station teilt sich die Queue in eine Warteschlange für Reihe 1 sowie Reihe 2-10, später nochmals in eine Single Rider Line. Um jede Queue gerecht und ohne Konfliktpotential auf die einzelnen Reihen zu verteilen wird erstmals im Europa-Park die Reihe von einem Mitarbeiter zugewiesen. Somit bleibt in der Station alles übersichtlich und bequem.

Einmal im komplett neu entworfenen Zugsystem Platz genommen, fallen sofort die äußerst bequemen Beckenbügel auf. Bereits ab 1,30m (bzw. 7 Jahre) können Fahrgäste hier absolut sicher im Sitz gehalten werden, natürlich auch in den vier Inversionen die Blue Fire zu bieten hat. Doch neben den Verzicht auf Schulterbügel zeigt sich der Zug auch durch seine technischen Raffinessen von seiner besten Seite. Neben einem Sound-System, welches während der Fahrt den Soundtrack zu Blue Fire abspielt - dies allerdings etwas zu leise - befinden sich in jeder Reihe auch Kameras für das inhouse entwickelte Onride-Video-System von MACK Rides. Als kleines Gimmick wird hierzu auch der Puls mit in das Video eingebunden, vorausgesetzt man hält sich an den Griffen fest und genießt nicht die neue Looping-Freiheit mit ausgestreckten Armen.

Die Fahrt beginnt!

Schließt sich der Bügel gibt es dann kein zurück mehr. Der Zug nimmt Kurs auf den Dark-Ride-Abschnitt, der leider ähnlich kurz ausfällt wie in der Euro-Mir. In einer unterirdischen Höhle arbeiten Wissenschaftler an einem geheimen Energiegewinnungssystem. Dies geht natürlich gewaltig nach hinten los. Laut ertönen Alarmsirenen, die Höhle hüllt sich in warnendes Rot und Dampf zischt aus den zahlreichen Ventilklappen. Der einzige Ausweg scheint klar und so öffnet sich die Tür, bevor der Zug die Flucht nach vorn antritt. Aus dem Stand katapultiert das Antriebssystem den 10t schweren Zug von Blue Fire ins Freie, es werden in 2,5 Sekunden etwas mehr als 100km/h erreicht, bevor man am Ende der ebenen Abschusstrecke eine 40m hohe Steilkurve erklimmt. Am Scheitelpunkt wird der Zug sehr langsam, so dass man ein gutes Gefühl für die Höhe und den schiefen Horizont entwickelt. Doch so langsam ist man nicht lange, denn gleich darauf schießt der Zug durch einen Felsen direkt in den übergroßen Looping.

Mit 32m Höhe ist er einer der größten in Europa und einer der ganz wenigen, in denen man mit ausgestreckten Armen die volle Freiheit genießen kann. Der Zug gleitet auch hier sehr sanft durch die Auf und Abfahrten und ist am Scheitelpunkt wiederum relativ langsam. Dies sollte aber kein Kritikpunkt sein. Vielmehr wird dadurch der Looping besser wahrnehmbar als bei den üblichen Loopings in Klothoidenform. Doch zurück auf den marinefarbenen Kurs. Aus dem Looping rast der Zug auf eine kleine, aber deutlich überhöhte Kurve - ein Highlight von Blue Fire! Es folgt die einzige Blockbremse aus der der Zug ebenso schnell wieder in Richtung Felsmassiv unterwegs ist. Direkt hindurch geht es diesmal und es folgt die erste Korkenzieher-Inversion, der den Zug einmal nach links wirft. Eine langgezogene Kurve durch den Felsencanyon und der nächste Korkenzieher - diesmal nach rechts - folgen auf unserem Weg durch die über 1 Kilometer lange Strecke. Genau einmal kann man leichte Airtime spüren, wenn der Zug mitten durch den Looping in einer von MACK Rides "Hump" genannten Fahrfigur befindet. Eigentlich nichts anderes als einer der bekannten Hügel mit Umschwung, die Intamin bereits in vielen seiner Anlagen integriert hat. Auf der anderen Seite des Loopings folgt nun eine lange Linkskurve, die direkt in die Heartline Roll mündet und damit das Finale von Blue Fire einleitet. Diese hat es nämlich in sich und lässt die Fahrgäste die bequemen Beckenbügel spüren. Entgegen den üblichen Heartline Rolls wird man hier regelrecht aus dem Wagen herausgeschleudert, wenn dort die Bügel nicht wären. Nach einer weiteren Rechtskurve ist dann Schluss und der Zug wird sicher von den Magnetbremsen eingefangen.

Blue Fire macht Spaß! Und das auch wenn der Abschuss im Vergleich mit anderen Anlagen in Europa relativ gemächlich daherkommt. Das Layout ist spannend und mit mindestens zwei Überraschungen gespickt, die Fahrt durchaus intensiv und in den neu entworfenen Zügen sehr komfortabel. Das Warten auf den ersten Looping Coaster im Europa-Park hat sich jedenfalls gelohnt. Kein Wunder also, dass es bereits rund um die Welt zahlreiche Blue Fire-Klone gibt.

Ein Artikel von Björn Baumann

Bewerte "blue fire Megacoaster"!

Bisherige Bewertungen: 306
Aktuelle Bewertung: 4,5/5

Sicherheits-Beschränkungen

über 130cm
Mindestalter: 7 Jahre
unter 130cm

Technische Daten "blue fire Megacoaster"

HerstellerMACK Rides
TypBlue Fire
Baujahr2009 (16 Jahre)
Fahrhöhe38 m
Geschwindigkeit (max.)100 km/h
Beschleunigung
(0-100 km/h)
2.5 Sekunden
Länge1056 m
Inversionen4
Kapazität1720 P/h
Fahrzeit00:03:20 min
Anzahl der Züge5
Personen pro Zug20

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