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News Kategorie Sonstiges
2022-04-19 17:31:59 - 472 Aufrufe

Ein Tag im Filmpark Babelsberg

Von Andrej Woiczik

Nach zwei flauen Corona-Jahren hoffen die Betreiber vom Filmpark Babelsberg auf eine normale Saison und starteten am 09. April in ihre nunmehr 32.Saison. Redakteur Andrej Woiczik war am Ostermontag vor Ort.

Kurzer Rückblick in die Geschichte des Filmparks

Der Filmpark Babelsberg entstand schon kurz nach der deutschen Wiedervereinigung als "Film- und TV-Erlebnis" im Jahr 1991. Der Filmpark liegt nur wenige Fahrminuten von Berlin entfernt in der Filmstadt Potsdam. Zunächst gab es nur einige Ausstellungsstücke sowie Film- und TV-Sets einiger Kinderfilme zu sehen. Zwei Jahre später, im Jahr 1993, wurde dann der heutige Filmpark Babelsberg gegründet und um neue Attraktionen ergänzt. Als erstes wurde die Stuntshow und das Actionkino eröffnet, bevor über die Jahre zahlreiche neue Attraktionen eröffnet wurden und den Filmpark zu dem machen was er heute ist. Anfang des neuen Jahrtausends erlebte der Filmpark seinen besuchertechnischen Höhepunkt. Ca. eine halbe Million Besucher strömten in den Filmpark Babelsberg innerhalb eines Jahres. Im Jubiläumsjahr 2011 zog die Blaue Kugel vom Berliner Breitscheidplatz in den Filmpark Babelsberg, wo die Attraktion als Dome of Babelsberg mit einem interaktiven XD-Erlebnistheater von Triotech eröffnete. Seit 2017 kann auch das Original-Außenset „Lummerland“ von Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer besichtigt werden. Dieser Bereich wurde 2021 noch um einen Abenteuer-Spielplatz erweitert.

Die Saison 2022

Die zwei Pandemie-Jahre haben im Babelsberger Filmpark Spuren hinterlassen. Ein Bruchteil der früheren Besucherzahlen, kaum neue Attraktionen (diese sind in Babelsberg so und so kaum vorhanden), dafür Schließtage und Unsicherheiten für die Mitarbeiter. Umso größer ist die Hoffnung, mit dem regulären Saisonstart am Samstag, dem 9. April, wieder in eine möglichst „normale Saison zu kommen“, machte Malte Schatz, Manager des Filmparks seine Hoffnung bei der Pressekonferenz zum Saisonstart deutlich.

Herzstück des Filmparks Babelsberg nach Corona ist dann auch ein Blick auf die Glanzzeiten von Babelsberg: die neue Ausstellung „Die Geschichte der Traumfabrik“ in der Caligarihalle. In verschiedenen Sets, also thematischen Bereichen, wird an die Erfolge des Filmstandorts erinnert. Den Anfang machen Asta Nielsen, Heinz Rühmann und Marlene Dietrich, die von überlebensgroßen Wandmotiven grüßen. Einen Raum weiter wird an die Blütezeit der Märchen- und Indianerfilme aus der Defazeit erinnert. Auch Fuchur und die Steinbeißer-Figuren des Muppets-Schöpfers Jim Henson sind als Zeitzeugen der Wendezeit ausgestellt. Ein weiterer Bereich widmet sich Filmdrehs in den Babelsberger Studios aus den jüngeren Jahren – Kulissen der „Drei Musketiere“ oder „Traumfabrik“ sind ausgestellt. Dazwischen ein riesiger Raum mit einem Modell des Brandenburger Tors und der Siegessäule in Berlin vor einem Green Screen. Hier sollen Besucher innerhalb der geführten Touren mit Filmeffekten unterhalten werden.

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Foto: Andrej Woiczik

Die neue Schau ist jene neue Attraktion, die bereits zum Saisonstart Besucher locken soll. Uns hat diese „geführte“, 30 Minuten andauernde Ausstellung bei unserem Besuch im Filmpark Babelsberg sehr gut gefallen. Noch mitten in der Umgestaltung ist ein Bereich der Mittelalterstadt im Filmpark – es ist das letzte Defa-Außenset. Einst wurden in den Kulissen „Der Aufstand der Fischer von Santa Barbara“ gedreht. Dort soll nun die Goldwaschanlage als „Flimmys Goldrausch“ neben einem Café den Platz beleben.

Ebenfalls im Bau ist ein neues Horror-Set, das aber erst zu den Filmpark-Horrornächten im Herbst eröffnet wird. Die sollen nach zweijähriger Corona-Pause wieder stattfinden. Noch länger dauern die Bauarbeiten auf Teilen der bisherigen Parkflächen vor dem Filmpark. Dort wird ein Parkhaus errichtet, in dem dann auch Filmpark-Besucher Platz finden sollen.

Mein Fazit

Filmfans kommen im Filmpark Babelsberg dank der tollen Ausstellung „Die Geschichte der Traumfabrik“ auf ihre Kosten. Das Original-Außenset „Lummerland“ von Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer ist auch ein Highlight, sowie natürlich das XD-Erlebnistheater vom kanadischen Hersteller Triotech und die Weltklasse Stuntshow. Für Kinder gibt es einige schön thematisierte Spielplätze, aber ansonsten...

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Foto: Andrej Woiczik

„Ein Topf Farbe“ würde Wunder bewirken. Wenn man mit offenen Augen durch den Filmpark Babelsberg geht, muss man leider feststellen, dass an den Filmsets im Park, an den Kulissen und im Darkride-Bereich der Bootsfahrt und In besonders auf der „Hauptstraße“ die Farben abplatzen oder zum Teil gar nicht mehr vorhanden sind. Das vermittelt dem Besucher einen sehr unfreundlichen und tristen Eindruck.

Insgesamt kann man im Filmpark Babelsberg einige schöne Stunden erleben, wenn gleich man hier keine Universal Studios Hollywood oder Cinecittà World erwarten darf. Fahrattraktionen sind kaum vorhanden, persönlich hat es mir in den Anfangsjahren mit der damaligen Studiotour und den Rundgängen durch einige Filmstudios besser gefallen als derzeit.