Der Freischütz ist zweifellos die momentan spektakulärste Achterbahn im Portfolio des Bayern-Park. Sie befindet sich auf einem Gelände mit Hanglage, praktisch gegenüber des Spinning Rapids oder auch dem Indoor-Freefall Thaolon. Der Eingang zum Freischütz befindet sich allerdings auf der anderen Seite der Anlage. Nur ein relativ kleines Eingangsportal unterhalb des Top Hats weist auf den Eingang hin. Die Queue schlängelt sich dann fast durch den kompletten Bereich der Anlage. Zunächst geht es durch einige Holzhütten, bevor man wieder ins Freie gelangt und gleich darauf durch ein Steine-Labyrinth geht. Es schließt sich ein Platz an, der in Richtung Spinning Rapid durch ein Tor verschlossen ist. Weiter geht's in Richtung Station und zunächst einige Stufen abwärts, bevor wir nach ein paar weiteren Zig-Zags endlich in der Station stehen.
Diese ist relativ offen gehalten und wird durch den kreisförmigen Tunnel, durch den die Achterbahn schießt, dominiert. Der Look kommt nicht von ungefähr, denn bei der Achterbahn handelt es sich der Story nach um die Kanonenkugel, die hier abgeschossen wird und das natürlich durch ein Rohr. Eben wie hier beim Freischütz. Na dann wagen wir mal den wilden Ritt mit der Kanonenkugel.Technisch handelt es sich um einen X-Car Coaster von Maurer Söhne, der auf einem kompakten Layout 483 Schienenmeter und gleich vier Inversionen abspult. Und mit einer Spitzenbelastung von 4.4g sind diese wirklich recht intensiv und nichts für schwache Nerven. Doch starten wir mal in der Station.
Ein wilder Ritt auf der Kanonenkugel
Nachdem man im 12-Personen Zug Platz genommen hat (2 Wagen, á 6 Personen) senkt man den wuchtigen Beckenbügel, der dem Oberkörper viel Freiheit lässt. Damit ist man am Oberkörper frei von ruckeligen Berührungen der Ohren, wie bei Achterbahnen mit Schulterbügeln. Doch schon zum Start wo man von 0 auf 80km/h in 2.5 Sekunden beschleunigt wird, ist klar, dass Freischütz auch mit Beckenbügeln nicht zimperlich mit seinen Fahrgästen umgeht. Und so fühlt sich der größte Teil der Strecke auch wie ein wilder Ritt auf der Kanonenkugel an. Zunächst geht es noch relativ ruhig in den Inverted Top Hat und dem nachfolgenden Looping. Hier wird man zum ersten Mal so richtig in den Sitz gedrückt. Danach folgen viele Kurven und zwei Heartline Rolls. Dieser Part ist von den g-Belastungen am stärksten und auch die Vibrationen, die sich hier vor allem am Oberschenkel und Po bemerkbar machen, sind enorm. Dann ist die Fahrt aber vorbei und man rauscht wieder durch den "Lauf der Kanone", also die Station.
Dafür wurde hier beim Bremsen zum ersten Mal die Energierückgewinnung von der Geschwindigkeit des X-Cars genutzt, was im Jahr 2011 sehr innovativ war.
Insgesamt ist eine Fahrt mit dem Freischütz eine sehr besondere, weil einzigartige Fahrt, die aber nur den Thrillseekern im Bayern-Park gefallen wird. Alle anderen machen wohl eher einen Bogen um diesen äußerst intensiven und leider auch recht ruckeligen Ritt auf der Kanonenkugel.