Gewöhnlich werden Ankündigungen neuer, großer Attraktionen weit vor dem Start der Saison bekanntgegeben. Meistens sind es zum Anfang eines neuen Jahres, wenn es in Deutschland noch kalt und ungemütlich ist, nur noch kleinere Freizeitparks, die die ein oder andere kleine Neuheit präsentieren. Ganz anders war der Start der Saison 2010 in Belantis. Nur wenige Wochen vor dem Saisonstart zu Beginn der Osterferien, kündigte Belantis noch eine Last-Minute-Achterbahn an. Und was für eine! Schon zum Sommer sollte die Achterbahn startklar sein und mit den hübschen Maßen 97 - 32 - 90 glänzen. Und auch der Name für die rote Schönheit war schnell gefunden: Huracan.
Fertigstellung in Rekordzeit
Innerhalb von nur dreieinhalb Monaten wurde die ursprünglich für den F1-X-Freizeitpark im Dubailand geplante Achterbahn in die Leipziger Erde des Belantis Freizeitparks gestampft. Natürlich konnten in dieser sehr kurzen Zeit noch nicht alle Vorstellungen der Planer vom Belantis -Team in die Tat umgesetzt werden. Außer dem Gerstlauer Eurofighter, der dazugehörigen Bahnstation, sowie einer Imbissstation und einem Fotoshop, findet man natürlich noch keine abschließende Thematisierung der achten Themenwelt "Reich der Sonnentempel", sowie keine Begrünung des gesamten Bereichs vor. In den kommenden Jahren soll mit einem Investitionsvolumen von zehn bis zwölf Millionen Euro, die derzeit sehr karge Gestaltung mit zwei neuen Fahrattraktionen und einer kompletten Thematisierung, zum Abschluss gebracht werden.Der knallrote Eurofighter ist die größte und teuerste Neuheit aller deutschen Freizeitparks im Jahr 2010 und zählt zu den Top Ten der weltweit steilsten Achterbahnen und kombiniert erstmalig einen senkrechten Anstieg, den anschließenden freien Fall aus dieser Höhe und insgesamt fünf Überschläge. Die millionenschwere Attraktion ist die größte Investition seit der Eröffnung von Belantis im Jahr 2003. Die Besonderheit dieser Anlage liegt vor allem im relativ ungewöhnlichen Lift-Design. Im Gegensatz zu vielen anderen Installationen des Eurofighters entschied man sich für eine Doppelturm-Lösung um den Radius am Scheitelpunkt zu vergrößern. Ebenfalls ein Tribut der neuen Wagen, die erstmals bei Lynet im Faarup Sommerland eingesetzt wurden und auch bei Huracan für eine bessere Sicht nach vorn sorgen sollen.
Nachdem dem Verlassen des Bahnhofes gelangt man über eine 180-Gradkurve vor den Lift. Dort wird der Zug gestoppt und wartet auf den Mitnehmer, der den Wagen den 32m hohen Turm hinaufschiebt. Der dann folgende 97-Grad-Drop fährt sich im Vergleich zu anderen Bahnen jenseits der 90 Grad sehr sanft. Von dort aus geht es direkt in eine tolle, weil besonders weich zu durchfahrende, Zero G-Roll. Dann folgt die Einfahrt in die Cobra Roll in der die quietschbunten Wagen wieder in Richtung Station abdrehen und den Rückweg antreten. Auch fahrtechnisch stellt die Cobra Roll einen Scheidepunkt dar, denn ab hier wird die gesamte Fahrt ruppiger. Teilweise werden die Schulterbügel berührt, was besonders in der Kurve zwischen den beiden Corkscrews zu Tage tritt. Hier sind leider Ohrfeigen an der Tagesordnung. Diese negativen Eigenschaften sind speziell in der letzten Reihe - trotz des kurzen Wagens - verstärkt spürbar.
Kleiner Nachtrag aus dem Jahr 2017: Huracan ist dank neuer Rollen mittlerweile gut fahrbar, verteilt aber trotzdem noch den ein oder anderen Schlag. Schulterschonende Beckenbügel sind leider noch nicht installiert worden.