
03. März 2019 - 531 Aufrufe
Belantis Besucher warten auch 2019 weiter auf größere Neuheiten
Eigentlich sollte und wollte Belantis in diesem Jahr, vier Jahre nach der Eröffnung der Gerstlauer Familienachterbahn“ Die Cobra des Amun Rae“ eine größere Neuheit dem Publikum präsentieren. Seit der Übernahme im Vorjahr durch die spanische Gruppe Parques Reunidos sollte nach offiziellen Verlautbarungen der verantwortlich handelnden Personen in Madrid und Leipzig der beliebte Freizeitpark an der Leipziger Peripherie zügig ausgebaut werden. Doch die Pläne sind durch einen Führungswechsel ins Stocken geraten.
Die spanischen Eigner gaben am 28. Januar diesen Jahres den Wechsel an ihrer Konzernspitze des weltweit operierenden Konzerns bekannt. José Diaz heißt der neue starke Mann an der Spitze. Sein Vorgänger Fernando Eiroa, der auch Belantis einkaufte und den damaligen Ausbauplänen sehr positiv gegenüberstand, musste im Dezember des Vorjahrs ohne nähere Angaben von Gründen den Konzern verlassen. Belantis-Geschäftsführer Bazil El Atassi hatte ihm noch seine Ideen und den Masterplan für die kommenden Jahre vorgelegt. Doch bevor eine Entscheidung fiel, kam die Abberufung. Seitdem liegen die Pläne in Madrid auf Eis und warten auf eine Wiederbelebung. Aufgrund der vollen Auftragsbücher der 10 größten Achterbahnhersteller der Welt darf daher sicher nicht vor 2021 mit der Eröffnung einer neuen, publikumswirksamen Achterbahn gerechnet werden. Während der ehemalige Platzhirsch in Ostdeutschland auf die Planumsetzung wartet, investieren der Freizeitpark Plohn und Karls Erlebnisdorf bei Berlin in diesem Jahr vielen Millionen in neue Fahrgeschäfte. Insbesondere dieser aufstrebende Freizeitpark in der Mark Brandenburg hat zwischenzeitlich doppelt soviele Besucher wie der ehemalige größte ostdeutsche Freizeitpark.
An seinem Wachstumskurs in Deutschland will die Gruppe um den neuen spanischen Konzernchef aber offenbar festhalten. Denn nach dem Movie Park Germany im Ruhrgebiet und Belantis im Vorjahr erwarb Parques Reunidos auch noch Tropical Islands nahe Berlin und erst kürzlich den Vogelpark Walsrode. Die Gruppe zählt sich selbst zu den drei Global Playern der Branche, hat mehr als 60 Parks in 14 Ländern und knapp 20 Millionen Besucher pro Jahr.
Belantis mit zuletzt wohl rund 600 000 Gästen – Zahlen werden vom Park grundsätzlich, wie auch weitere deutsche Parks wie u.a. Heide Park, Legoland usw., nicht kommuniziert – sollte nach den ursprünglichen Plänen bis 2020 „auf Branchenniveau" ausgebaut werden, wie es hieß. Belantis habe das Zeug, zu einem der führenden Parks in Deutschland zu werden, so die Gruppe im Vorjahr. Da in der Zwischenzeit, das knapp 200 Kilometer entfernte Majaland bis 2021 über 15 Millionen investieren will (darin enthalten sind noch nicht einmal die Millionen für die diesjährige Achterbahn-Neuheit - Polens erste Holzachterbahn) und viele Besucher aus Berlin und Brandenburg mit einem familienfreundlichen Fahrgeschäfte-Portfolio bereits nach Polen lockt, könnte Belantis den „schwarzen Peter“ bekommen.

Wie es nun weitergeht bei Belantis ist unklar. Parkchef El Atassi hofft auf eine Entscheidung in den nächsten Wochen nach Sitzungen diverser Konzerngremien. Bekanntlich hat Belantis schon seit Jahren geplant, das freie Gelände zwischen der Großachterbahn „Huracan“ und dem Riesenschwungpendel „Belanitus Rache“ für eine neue Themenwelt zu nutzen. Bereits 2011 war das Thema auf einem Belantis Fanklub Fantreffen, aber auch im 9. Jahr wird diese Planung nicht umgesetzt.
Da Bauen samt der nötigen Genehmigungen in Deutschland dauert und Handwerker knapp sind, ist mit einem Start in diesem Jahr, wie schon aufgeführt, aber wohl nicht mehr zu rechnen. Zumal der Park schon mitten in den Saisonvorbereitungen steckt. Bis zur Eröffnung am 6. April solle der Innenbereich der Bodéga modernisiert werden, kündigt El Atassi an. Verschönert werden solle auch der Innenhof des Schlosses. Künftig würden dort die acht verschiedenen Themenbereiche von Belantis, in denen es spaßig einmal rund um den Erdball geht, den Gästen präsentiert. „Der Bahnhof am ,Fluch des Pharao‘ wird auch erneuert“, so der Parkchef. Das hölzerne Nilschiff sei nach 16 Jahren Dienst kaputt, werde komplett ausgetauscht. Erneuert werden derzeit ebenso die Schranken zum Belantis-Parkplatz. Sie seien mit den Jahren reparaturanfällig geworden, so El Atassi.
Geplant seien ferner viele kleinere Änderungen, etwa auch neue Shows mit dem beliebten SpongeBob und den Ninja Turtles, erläutert der Belantis-Chef. Eine Änderung bringt der Wechsel zur Parques-Reunidos-Gruppe zudem. Im Belantis-Gold-Saisonpass (66,50 Euro) ist nicht nur der Eintritt für die ganze Saison drin, sondern auch ein Tag im Tropical Islands unweit von Berlin. Der günstigste Eintritt kostet dort sonst allein schon 36 Euro.
