Kurz hinter dem Eingang zum Pleasure Beach findet man mit Grand National auch direkt die erste Achterbahn. Der Name lehnt sich dabei an das traditionsreiche Pferderennen Grand National in Liverpool an. Und das nicht von ungefähr. Auch bei der 1933 eröffneten Holzachterbahn wird ein echtes Rennen absolviert. Denn vom Typ her handelt es sich dabei um einen Racing Coaster, bei dem sich 2 Züge ein Wettrennen auf nebeneinander liegenden Spuren liefern. Aber die wirkliche Besonderheit liegt in der Tatsache dass es sich bei den zwei Spuren eigentlich nur um eine Strecke handelt. Denn Grand National ist ein sogenannter Möbius Coaster, also eine Achterbahn die auf der einen Seite der Station startet und auf der anderen Seite wieder ankommt. Um das zu erklären nun ein kurzer Abstecher zum speziellen Prinzips einer solchen Achterbahn. Einfach gesagt sind die beiden Fahrspuren eigentlich nur eine einzige zusammenhänge Strecke. Diese wird allerdings in zwei Hälften durchfahren, wobei jede der Hälften eine eigenständige Achterbahn darstellt. Dafür verfügen sowohl der erste als auch der zweite Teil über je einen Lifthügel, Ein-/Ausstieg und eine gleich lange sowie auch weitgehend nebeneinander verlaufende Streckenführung.
Das Rennen
Aber zurück zur eigentlichen Bahn. Die Runde startet zunächst mit einer Rechts- bzw. Linkskurve (je nach Strecke) und führt durch einen kleinen Tunnel in Richtung Lifthill. Dieser befördert die beiden Züge auf die maximale Höhe von ca.19m. Oben angekommen führt die Strecke links zum Firstdrop. Mit einem sogenannten Double Down beginnt nun das rasante und vom Park fast nicht einsehbare Duell der beiden Bahnen. Mit knapp 65km/h Höchstgeschwindigkeit geht es über Berg und Tal. Und wer jetzt denkt dass das bei einer weit über 80 Jahre alten Bahn eher harmlos ist, sieht sich getäuscht. Denn dank einiger Abfahrten, Steigungen und Kurven über sowie mitten durch das Holzgebälk ist die Fahrt trotz einer verhältnismäßig niedrigen Geschwindigkeit nicht nur abwechslungsreich sondern auch sehr intensiv. Dazu tragen natürlich ganz besonders die vielen großen Airtime Hügel oder kleineren Bunny Hops bei. Hier ist Langweile ein echtes Fremdwort. Und dann haben wir ja auch noch das Renngefühl zwischen den beiden Zügen, welche eng beisammen die jeweils 1006m lange Strecke zurücklegen bis der Sieger des Duells fest steht.
Ein seltenes Erlebnis
Insgesamt ist die Runde mit Grand National zwar stellenweise ein wenig holprig und daher auch nur bedingt für Menschen mit Rückenproblemen geeignet, macht aber dennoch sehr viel Spaß. Da die Fahrt zudem überraschend intensiv ist, wird die Bahn sogar für Thrillseeker interessant. Hinzu kommt dann noch die Tatsache dass es von dieser Art Holzachterbahn Weltweit auch nur noch zwei andere Exemplare gibt. Diesen seltenen und gleichzeitig sehr aufregenden Ritt sollte man sich bei einem Besuch im Blackpool Pleasure Beach also keinesfalls entgehen lassen.Ein Artikel von Markus Engels