Seit dem 15. März 2013 bereichert Berlin Dungeon die deutsche Hauptstadt Berlin um ein weiteres Besucherhighlight. Mit neun interaktiven Shows, neun Schauspielern und einer Fahrt über die Spree werden in der Attraktion mehr als 700 Jahre Geschichte zum Leben erweckt.
Neun ausgebildete Schauspieler führen die Besucher in neun Shows durch die dunklen Seiten der Hauptstadt vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert. Sie verkörpern Berliner Legenden, wie die der weißen Frau, dem hinkenden Mönch, Pater Roderich, Carl Großmann und vielen weiteren Sagengestalten. Das Berlin Dungeon ist eine von weltweit acht Niederlassungen. In der Hauptstadt ist es neben AquaDom & SEALIFE Berlin, LEGOLAND Discovery Centre Berlin und Madame Tussauds Berlin die vierte Attraktion der Merlin Entertainments Group.
Eine Tour durch das Dungeon
Eine Warnung vorweg: Wer sich so richtig überraschen lassen möchte sollte ab jetzt nicht weiterlesen, denn der nachfolgende Text enthält einiges zum Attraktionserlebnis. Die erste Attraktion im Berlin Dungeon ist ein auf Kettenlift getrimmter Fahrstuhl ohne besondere Schreckeffekte. Nach dem die Gruppe mit 40 Teilnehmern den "Fahrstuhl des Schreckens" verlassen hat, wartet der hinkende Mönch Pater Roderich in der alten Berliner Bibliothek mit schauderhaften Geschichten von Krieg, Rebellion und Mord aus dem 14. Jahrhundert auf seine Gäste. Für den Effekt des sprechenden Kopfes von Pater Roderich wird eine besondere und einzigartige Videotechnik genutzt. Auf den Abdruck eines realen Kopfes eines Darstellers werden Bilder projiziert. Während diese Bilder gefilmt werden, ist der Kopf des Darstellers so gesichert, dass er sich nicht bewegt. Der Darsteller muss sich darauf verlassen, dass allein seine Mimik die besten Effekte der Geschichte rüberbringt. Die Projektionen und der Abdruck schaffen eine perfekte optische Täuschung - Special Effects, ähnlich wie in der Disneyland Attraktion Haunted Mansion.Die einzig wirkliche Fahrattraktion (leider dauert die Fahrt nur ca. 30 Sekunden) steht als nächstes auf dem Programm. In "Flucht auf der Spree: Floßfahrt" ist der Besucher dem Fährmann ausgeliefert, der darüber entscheidet, wer auf sein Floß steigen darf, um der tödlichen Pest des 16. Jahrhunderts zu entfliehen, und wer nicht. Wir schreiben das Jahr 1576 und die Pest breitet sich in Berlin aus. Am mittelalterlichen Anlegeplatz der Spree liegen schaurige Gerüche und ein unheimlicher Nebel in der Luft. Der Fährmann begutachtet Deine Gruppe, um die Glücklichen unter euch auszuwählen, die sein Floß betreten dürfen - wirst Du Dich von Deinen Lieben trennen müssen? Als Nächstes besucht man die Show "Pest-Straße: Triff den Arzt", sicherlich einer der witzigsten im Berlin Dungeon ist und für etwas Auflockerung im ansonsten gruseligen Ambiente sorgt. Der Darsteller wird mit der Besuchergruppe interagieren und so für einige echte Lacher sorgen. Der Pestarzt kann an einem Tag mit etwa 70 verschiedenen Publikumsgruppen zu tun haben und muss sich dementsprechend schnell an das Alter, die Stimmung und den Charakter der Besucher anpassen können. Nur diese hohe schauspielerische Leistung kann garantieren, dass alle Besucher mit Bauchschmerzen enden - vom ganzen Lachen natürlich.
"Die verschollenen Katakomben der Hohenzollern" erinnern sehr stark an das "Krake lebt!" Spiegellabyrinth im Heide Park Resort. Um die Verwirrung im Labyrinth noch zu verstärken, wurden die Tunnel mit vielen Special Effects versehen. Zwei riesige Nebelmaschinen und Bühnenbeleuchtung mit Dimmeffekt verstärken die verwirrende Wirkung der Wände - perfekte Reflexionen und Illusionen. Langsam, aber sicher bewegt man sich zum Ausgang dieser erstklassigen Berlin Dungeon Attraktion.
Bei "Die weiße Frau: Der Geist der Hohenzollern" nimmt man Platz und der mysteriöse Hüter der Gruft erzählt die unheimliche Geschichte der Weißen Frau und die Legenden, die sich um ihren Geist ranken. Das Erscheinen der Weißen Frau bedeutete immer nur eins: den sicheren Tod. Ein gespenstischer Wind kommt auf und wird immer lauter, ein Tor knarrt und der Deckel eines Grabes bewegt sich - man begegnet der weißen Frau. Die eigentliche Gruft unterhalb des Berliner Doms wurde im Laufe der Jahrhunderte komplett saniert und sieht heutzutage ganz anders aus als im 17. Jahrhundert. Die wahrheitsgetreue Nachbildung der Gruft im Berlin Dungeon versetzt einen zurück in das Jahr 1619. Das Grab in der Mitte des Raumes ist eine Nachbildung des Grabes von Friedrich Ludwig (1707-1708), dem Sohn von Friedrich Wilhelm I. (1688-1740).
Als Letztes begegnet man "Carl Großmann:Der Schlächter von Berlin". Es wurde intensive Forschungsarbeit geleistet, um diesen Ort innerhalb des Berlin Dungeon so realitätsnah wie möglich zu gestalten. Die Wände und der Fußboden wurden anhand von Fotos des Schlesischen Bahnhofs aus dem 19. Jahrhundert angefertigt. Die verwendeten Materialien spiegeln den Baustil der damaligen Zeit wieder. Die Special Effects, die in Großmanns Wohnung zum Einsatz kommen, wurden soweit ausgearbeitet, dass sie für fantastische Illusionen und Überraschungen sorgen. Besonders das für diese Show verwendete moderne Soundsystem, schafft eine großartige Mischung aus Schauer, Spaß und Staunen.
Unser Fazit: Die 60-minütige Reise durch 700 Jahre grauenhafter Berliner Geschichte ist familiengerechtes Entertainment mit erstklassigen Schauspielern in den verschiedenen Shows. Horrorfans werden im Berlin Dungeon aber enttäuscht werden, da die meisten Shows mehr mit Witz als mit Horroreffekten glänzen. Die Thematisierung von Berlin Dungeon wirkt sehr anspruchsvoll und kann überzeugen. Der Höhepunkt dieser Attraktion bildet aus unserer Sicht die letzte Show: "Carl Großmann:Der Schlächter von Berlin". Die Special Effects und die eindringliche Stimme von Sky du Mont sind erstklassige Unterhaltung und runden 60 unterhaltsame Minuten ab.
Im Berlin Dungeon sind keine Fotoaufnahmen erlaubt, weswegen wir auch leider kein Eigenmaterial einsetzen können.