Auch 17 Jahre nach der Eröffnung des ersten Dive Coasters "Oblivion" im englischen Alton Towers erfreut sich dieser Typ noch immer größter Beliebtheit. Erst 2013 wurde mit Krake ein komplett neuer Dive Coaster Typ aus der Taufe gehoben. Die kleineren Dive Coaster-Wagen mit nur 6 Sitzen pro Reihe sind wesentlich kleiner als die großen 10-Sitzer und benötigen deutlich kleinere Schienen, was die Anschaffungskosten erheblich senkt und nicht nur der Merlin-Gruppe nach der Krake im Heide Park Resort und Oblivion im Gardaland eine neue Trend-Achterbahn in den letzten Jahren bescherte.
Der Baron und die weißen Frauen
Auch im Efteling Resort entschied man sich für eine Thrill-Achterbahn dieses Typs und eröffnete pünktlich mit Beginn der Sommerferien den Baron 1898 mit senkrechter Sturzfahrt. Doch ganz Efteling-typisch musste diese Achterbahn in eine Storyline verpackt werden. Dies passierte bei Baron 1898 mit einem ungewöhnlichen Bergwerks-Theming. Nicht zuletzt auch im nah gelegenen Ruhrgebiet ist das Thema Bergwerk auch heute noch präsent und sollte bestimmt einige Besucher zusätzlich aus Deutschland anlocken. Genau genommen erzählt Baron 1898 die Geschichte von Baron Gustave Hooghmoed. Der habgierige Grubenbaron vermutet eine Goldader und will so viel Gold wie möglich aus der Erde holen. Doch die Schätze der Erde werden von den weißen Frauen beschützt. Trotzdem fordert der Baron seine Bergleute dazu auf, ihm zu helfen und verspricht ihnen Berge von Gold. Klar, dass diese Rechnung nicht aufgehen wird.Allen Unkenrufen zum Trotz entscheiden wir uns also für die Fahrt auf Baron 1898. Der Eingang hierzu befindet sich gleich links vom großen Baron-Entrée. Die Queue verläuft in diesem Bereich sehr weitläufig bis in den hinteren Teil der Bahn, ähnlich wie bei Joris en de Draak. Auch beim Baron besteht die Queue fast ausschließlich aus Holzlatten. Etwas später teil sich dann schon die Wartereihe in zwei, jeweils für Reihe 1 und Reihe 2+3 auf. Single Rider haben ebenfalls einen eigenen Eingang spendiert bekommen. Die beiden Schlangen verlaufen dann im Haus angekommen parallel, so dass jeder die beiden Preshow-Räume gut betrachten kann. Im ersten Preshow Raum, der sich rund um ein altes Grammophon windet, wird die Geschichte der weissen Frauen durch Projektionen an der Wand erzählt, während man im Zweiten direkt auf den Baron trifft, der nochmals sein Versprechen von ganz viel Gold für jeden Minenarbeiter wiederholt. Danach landet man auch schon in der sehr hohen, fast schon Werkshallen-ähnlichen Station - eben ganz wie früher auf der Zeche. Dazu gibt es übrigens auch viele kleine Details der Bergarbeiter zu sehen. Gleich am Eingang des Gebäudes befinden sich viele Originale, die aus dem echten Bergwerksleben stammen. Das Thema Bergwerk wird jedenfalls sehr schlüssig inszeniert.
Unter Tage!
Baron 1898 ist für Efteling eine große Bereicherung und ein Schritt in Richtung Thrill-Publikum. Die Fahrt ist sehr harmonisch und ohne Ruckler und der eingenebelte Tunnel ein Alleinstellungsmerkmal, jedoch hätte die Thematisierung bzw. die Erzählung der Storyline für Efteling-Verhältnisse auch üppiger ausfallen können. Aber das ist alles meckern auf hohem Niveau. Die ganze Kulisse ist hingegen einzigartig und nur wenige Parks betreiben einen derartigen Aufwand in Sachen Gestaltung. Was will man also mehr? Vielleicht noch eine Fahrt unter Tage! In diesem Sinne, Glück Auf!