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4,6
75
Bewertungen

Baron 1898

Dive Coaster von Bolliger & Mabillard
27.5 m | 501 m | 90 km/h | 2 Inversionen | 140 cm
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Auch 17 Jahre nach der Eröffnung des ersten Dive Coasters "Oblivion" im englischen Alton Towers erfreut sich dieser Typ noch immer größter Beliebtheit. Erst 2013 wurde mit Krake ein komplett neuer Dive Coaster Typ aus der Taufe gehoben. Die kleineren Dive Coaster-Wagen mit nur 6 Sitzen pro Reihe sind wesentlich kleiner als die großen 10-Sitzer und benötigen deutlich kleinere Schienen, was die Anschaffungskosten erheblich senkt und nicht nur der Merlin-Gruppe nach der Krake im Heide Park Resort und Oblivion im Gardaland eine neue Trend-Achterbahn in den letzten Jahren bescherte.

Der Baron und die weißen Frauen

Auch im Efteling Resort entschied man sich für eine Thrill-Achterbahn dieses Typs und eröffnete pünktlich mit Beginn der Sommerferien den Baron 1898 mit senkrechter Sturzfahrt. Doch ganz Efteling-typisch musste diese Achterbahn in eine Storyline verpackt werden. Dies passierte bei Baron 1898 mit einem ungewöhnlichen Bergwerks-Theming. Nicht zuletzt auch im nah gelegenen Ruhrgebiet ist das Thema Bergwerk auch heute noch präsent und sollte bestimmt einige Besucher zusätzlich aus Deutschland anlocken. Genau genommen erzählt Baron 1898 die Geschichte von Baron Gustave Hooghmoed. Der habgierige Grubenbaron vermutet eine Goldader und will so viel Gold wie möglich aus der Erde holen. Doch die Schätze der Erde werden von den weißen Frauen beschützt. Trotzdem fordert der Baron seine Bergleute dazu auf, ihm zu helfen und verspricht ihnen Berge von Gold. Klar, dass diese Rechnung nicht aufgehen wird.

Allen Unkenrufen zum Trotz entscheiden wir uns also für die Fahrt auf Baron 1898. Der Eingang hierzu befindet sich gleich links vom großen Baron-Entrée. Die Queue verläuft in diesem Bereich sehr weitläufig bis in den hinteren Teil der Bahn, ähnlich wie bei Joris en de Draak. Auch beim Baron besteht die Queue fast ausschließlich aus Holzlatten. Etwas später teil sich dann schon die Wartereihe in zwei, jeweils für Reihe 1 und Reihe 2+3 auf. Single Rider haben ebenfalls einen eigenen Eingang spendiert bekommen. Die beiden Schlangen verlaufen dann im Haus angekommen parallel, so dass jeder die beiden Preshow-Räume gut betrachten kann. Im ersten Preshow Raum, der sich rund um ein altes Grammophon windet, wird die Geschichte der weissen Frauen durch Projektionen an der Wand erzählt, während man im Zweiten direkt auf den Baron trifft, der nochmals sein Versprechen von ganz viel Gold für jeden Minenarbeiter wiederholt. Danach landet man auch schon in der sehr hohen, fast schon Werkshallen-ähnlichen Station - eben ganz wie früher auf der Zeche. Dazu gibt es übrigens auch viele kleine Details der Bergarbeiter zu sehen. Gleich am Eingang des Gebäudes befinden sich viele Originale, die aus dem echten Bergwerksleben stammen. Das Thema Bergwerk wird jedenfalls sehr schlüssig inszeniert.

Unter Tage!

Gleich danach steigt man auch schon in die wuchtigen Floorless-Züge ein, der Boden senkt sich und die Fahrt beginnt. Noch vor dem Lift wird der Wagen bereits wieder angehalten und man trifft tatsächlich auf die weissen Frauen, wiederum durch Projektionstechnik. Leider wird auch hier alles auf niederländisch erzählt, so dass dem Autor die komplette Story an dieser Stelle verborgen geblieben ist. So, oder so geht es aber gleich darauf den 27,5m hohen Lift hinauf, der wahrlich das Prunkstück der ganzen Anlage sein könnte. Selten gab es schönere Lifte als den in Förderturm-Optik gestalteten (und produzierten) Turm in Efteling. Sogar die Seilwinden an den Seiten des Turms drehen sich, sobald ein Wagen nach oben befördert wird. Oben wird der Wagen - wie von Dive Coastern gewohnt - angehalten und schießt wenige Sekunden später, zusammen mit einem Glockenschlag, in den Abgrund. Wie bei der ersten Version des Dive Coasters verschwindet der Zug komplett unter Tage, wobei der Tunnel komplett mit weissen Nebel eingehüllt ist und man somit gar nichts vom Betontunnel mitbekommt. Stattdessen ist der dichte weisse Nebel ein gelungenes Merkmal zur Desorientierung und dauert auch 1-2 Sekunden an, was auf einer derart schnellen Fahrt schon viel ist. Wieder bei Tageslicht geht es auch direkt in den Immelmann und darauffolgend in eine Zero-G-Roll. Es folgt eine komplette 360°-Helix, die wirklich intensiv zu fahren ist und ebenso ein Highlight ist. Gleich danach folgt ein kleiner Bunny-Hop und eine leicht geschwungene Rechtskurve führt zur Schlussbremse. Schließlich hält der Zug an der gleichen Position wie beim Einstieg und es geht in Richtung Ausgang, der ebenfalls mit vielen Bergwerk-Details versehen wurde.

Baron 1898 ist für Efteling eine große Bereicherung und ein Schritt in Richtung Thrill-Publikum. Die Fahrt ist sehr harmonisch und ohne Ruckler und der eingenebelte Tunnel ein Alleinstellungsmerkmal, jedoch hätte die Thematisierung bzw. die Erzählung der Storyline für Efteling-Verhältnisse auch üppiger ausfallen können. Aber das ist alles meckern auf hohem Niveau. Die ganze Kulisse ist hingegen einzigartig und nur wenige Parks betreiben einen derartigen Aufwand in Sachen Gestaltung. Was will man also mehr? Vielleicht noch eine Fahrt unter Tage! In diesem Sinne, Glück Auf!

Daten & Fakten zu "Baron 1898"

BetreiberEfteling
Investitionskostenca. 18 Millionen Euro
Fahrfiguren
  • Immelmann
  • Zero-G-Roll
  • 360°-Helix
  • Bunnyhop
HerstellerBolliger & Mabillard
TypDive Coaster
Baujahr2015 (10 Jahre)
Fahrhöhe27.5 m
Höhendifferenz (Drop)37.5 m
Geschwindigkeit (max.)90 km/h
Länge501 m
Inversionen2
Kapazität1000 P/h
Anzahl der Züge3
Personen pro Zug18
Besonderheiten
  • Thematisiert nach einer alten Goldmine
  • Lifthill ist Förderturm
  • Drop führt direkt unter die Erde

Weitere Fotos (43)

Videos (2)

Baron 1898 - Offride Footage

Außenaufnahmen von Baron 1898, die die ganze Anlage in ihrer vollen Pracht zeigen.

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Baron 1898 - Queue & Onride

Das Video zeigt die Queue und viele Teile der Storyline am Presse-Eröffnungstag, dem 30. Juni 2015. Abschließend folgt ein Onride mit dem Dark Ride-Abschnitt am Anfang.

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