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Eurosat - CanCan Coaster

Dark Coaster von MACK Rides
25.5 m | 922 m | 60 km/h | 120 cm
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Mit großer Vorfreude und hohen Erwartungen fieberten Besucher und Fans der Eröffnung des Eurosat - CanCan Coaster im Europa Park entgegen. Als die Achterbahn schlussendlich am 12. September 2018 eröffnet wurde, waren die Emotionen aber nicht nur bei den anwesenden Gästen greifbar. Auch bei den Projekt-Verantwortlichen und der Geschäftsführung des Europa Park war die Anspannung deutlich spürbar. Schließlich war bis zum letzten Tag nicht sicher, ob die Bahn nach 311 Tagen Bauzeit überhaupt ihren Betrieb aufnehmen konnte.

Aus Alt mach Neu

In nicht einmal einem Jahr wurde aus der Achterbahn „Eurosat“ der „Eurosat CanCan Coaster“. Nach fast 30 Jahren Betriebszeit und über 80 Mio. beförderten Gästen war dieser Umbau nötig geworden, um den Fahrkomfort zu steigern und die alte Anlage modernen Bedürfnissen anzupassen. Aus Traditionsverbundenheit sowie großer Emotionalität heraus und der bei Fans bis zuletzt ungebrochenen Beliebtheit sollte der Charakter der alten Eurosat dabei allerdings erhalten bleiben. Dementsprechend wurde die neue Achterbahn basierend auf den ursprünglichen Plänen von Franz Mack im Stammhaus „Mack Rides“ gefertigt und anschließend in die große Silberkugel eingebaut.

Um das überhaupt möglich zu machen, mussten natürlich als erstes die ursprünglichen Schienen weichen. Dafür wurde zunächst das Dach der Kugel geöffnet und mit einem großen Kran jedes Schienenteil der alten Eurossat entfernt. Genau umgekehrt erfolgte dann der eigentliche Bau des neuen Eurosat-CanCan Coaster. Dabei wurden die neuen Schienen in Milimeterarbeit passgenau mit den noch von früher vorhandenen Stützen verbunden. Alleine dies war also schon eine beachtliche Leistung. Doch es gibt noch weitere Besonderheiten. Denn trotz der somit fast gleich gebliebenen Streckenführung hat sich technisch gesehen einiges getan. Mit im Gegensatz zum alten Modell fast doppelt so schweren Viergurtschienen, einem größeren Zug mitsamt Einzelbügeln und einer bis zu diesem Zeitpunkt Weltweit absolut einmaligen Verschiebe-Weiche ist die Achterbahn damit auf den neuesten Stand der Technik und sozusagen im neuen Jahrtausend angekommen. Zusätzlich zur eigentlichen Kernsanierung wurde natürlich auch gleich an einer neuen Gestaltung gearbeitet. Die geht allerdings quasi den umgekehrten Weg und führt in die Vergangenheit.

Ein Zeichen setzen

Im Gegensatz zum Space-Look der ehemaligen Eurosat kommt die Thematisierung nun endlich mit einer zum französischen Bereich passenden Optik daher. Dadurch sollte allerdings nicht nur ein stimmigeres Gesamtbild erzeugt werden. Denn abgesehen vom optischen Aspekt lag den Verantwortlichen des Europa-Park dabei auch ein persönliches Anliegen am Herzen. Mit der neuen Thematisierung des Eurosat-CanCan Coaster wolle man in kritischen Zeiten des vereinten Europa, erneut ein deutliches Zeichen der langjährigen deutsch-französichen Freundschaft setzen, so Roland Mack während der Pressekonferenz. Folglich hat man sich mit dem Moulin Rouge dann auch einen passenden Partner in Frankreich gesucht. Und auch diese Wahl fiel sehr emotional, schließlich handelt es sich beim weltbekannten Varieté genau wie beim Europa-Park um ein Familienunternehmen. Zudem passt auch ein weiteres Detail zum neuen Coaster. Immerhin eröffnete einer der Gründer des Moulin Rouge (Joseph Oller) im Jahr 1887 einen Freizeitpark mitsamt Achterbahn. Und damit sind wir im Grunde auch schon mitten in der Geschichte rund um den Eurosat - CanCan Coaster.

Die Queue: Eine Reise in die Belle Époque

Das Geschehen spielt in der anfänglichen Blütezeit des Varieté. Zunächst führt einen der Weg unter der bekannten roten Mühle ins „verruchte“ Ambiente des Theaters. Danach schlägt die Q-Line einen Bogen zur Pariser Weltausstellung im Jahr 1900. In einem dieser Zeit angepassten Look geht es danach weiter durch verschiedene Räume und Gänge. Nach einem kleinen Außenbereich, dem sogenannten „Künstlergarten“, führt der Weg auf die letzten Meter zur Station. In diesem Bereich findet man dann sogar noch Überbleibsel aus früheren Eurosat-Zeiten, was besonders Fans der alten Achterbahn erfreuen dürfte. Und kurze Zeit später beginnt dann auch endlich das „neue“ Abenteuer. Nach der Zuteilung in eine der sieben Reihen heisst es Gepäck verstauen und in den bequemen Sitzen des schönen Zuges Platz zu nehmen. Dann noch schnell die Bügel schließen und die Fahrt kann beginnen.

Die Fahrt

Kurz nach Verlassen der Station geht es mit einer Rechtskurve zum Lift. Dieser ist auch Jahrzehnte nach seiner erstmaligen Verwendung immer noch eine absolute Seltenheit. Denn dabei handelt es sich um einen sogenannten Trommellift. Langsam schraubt sich der Zug hier zunächst an einer Häuserzeile und danach entlang des weltberühmten Eifelturms in die Höhe. Oben angekommen stürzt sich der Zug aus gut 25m Höhe in die Dunkelheit. Auf der insgesamt gut 900m langen Strecke erwartet einen nun ein Flug bzw. eine Fahrt durch das nächtliche Paris. Mit einigen Kurven, Richtungswechseln, Umschwüngen und kleineren Drops gleitet man dabei an bekannten Sehenswürdigkeiten wie z.B. der Kathedrale Notre-Dame de Paris oder dem Arce de Triumphe entlang. Zum Abschluss der gut 60 km/h schnellen Sightseeing Tour geht es dann natürlich nochmals ins Moulin Rouge mitsamt Can Can tanzenden Tänzerrinnen.

Unser Fazit

Insgesamt macht der neue Eurosat CanCan Coaster einen guten Eindruck. Sowohl die äußere Gestaltung als auch der Wartebereich sorgen für eine stimmige Atmosphäre und machen Lust auf mehr. Auch die eigentliche Achterbahn kann dank des abwechslungsreichen Streckenlayout voll überzeugen. Im Vergleich zur alten Eurosat kann diese mit hoher Laufruhe, sehr bequemen und auch optisch schön gestalteten Zügen Punkten. Dabei ist besonders der Fahrkomfort hervorzuheben, schließlich war dies einer der Hauptgründe für den Um- bzw. Neubau der Achterbahn. Und was das angeht ist dem Europa Park oder besser gesagt MACK Rides ein sehr gutes Ergebnis gelungen. Für Nostalgiker ebenfalls positiv anzumerken sind die diversen Anspielungen auf den Vorgänger an gleicher Stelle. Sowohl alte Exponate als auch der Soundtrack finden sich hier in leicht abgewandelter Form wieder. Leider nicht ganz so überzeugend ist die Thematisierung während der Fahrt. Denn der in Schwarzlicht getauchte Comic-Look versprüht aktuell (September 2018) deutlich weniger Charme und kann im Vergleich zur restlichen Gestaltung nur bedingt mithalten. Hier sind allerdings seitens des Europa Park auch schon Verbesserungen angekündigt worden. Weshalb das Erlebnis in Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit besser ausfallen dürfte. Und trotz dieses kleinen Schönheitsfehlers ist der Eurosat-CanCan Coaster aber dennoch eine sehr gelungene Achterbahn die hoffentlich genau wie sein Vorgänger noch viele Jahrzehnte für Spaß bei den Gästen des Europa Park sorgt.

Ein Artikel von Markus Engels

Daten & Fakten zu "Eurosat - CanCan Coaster"

BetreiberEuropa-Park
ThemenbereichFrankreich
HerstellerMACK Rides
TypDark Coaster
Eröffnung12.09.2018
Fahrhöhe25.5 m
Geschwindigkeit (max.)60 km/h
Länge922 m
Kapazität1280 P/h
Anzahl der Züge7
Personen pro Zug14
Besonderheiten
  • basierend auf der ehemaligen Achterbahn Eurosat
  • teilt sich die Strecke mit VR Coaster Eurosat Coastiality

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Name Freizeitpark Baujahr
Spatiale ExpérienceNigloland 2000
EurosatEuropa-Park 1989

Timeline der Anlage