2021-06-13 14:32:53 - 484 Aufrufe
Ein actionreicher Tag im Heide-Park
Torsten Jansen war im Heide-Park und erzählt von fantastischen Achterbahnerlebnissen und Corona-Hürden.
Im Mai 2021 haben wir den kontrovers diskutierten Heide Park unter Corona-Bedingungen getestet und schließen uns den überwiegenden Meinungen in den Sozialen Medien an: „Der Heide Park ist sehr gut, aber...“ Im Endeffekt kommt es schlichtweg darauf an, ob der Park gefühlt überfüllt ist oder nicht. Von daher will ein Besuch im Voraus immer gut geplant sein. „Freitags ist hier immer am wenigstens los“, verrät uns eine Mitarbeiterin. An Wochenend- oder Feiertagen ist im Park sehr viel los, so dass Wartezeiten an den Major Rides von mehr als einer Stunde die Regel sind. Ist der Park nicht zu voll, macht er allerdings jeder Altersklasse sehr viel Spaß auf höchstem Freizeitparkniveau.
CheckIn-Marathon zum Start
Beginnen wir von vorne: Die Anfahrt in Corona-Zeiten benötigt Geduld, spätestens ab dem Kreisverkehr geht es nur sehr langsam voran. Grund ist eine einspurige Abfertigung der ankommenden Fahrzeuge, welche zunächst in Richtung Drive-in-Testcenter auf der vom Parkeingang aus gesehenen rechten Seite gelenkt werden. Hier raten wir dringend zu einer vorherigen Terminvereinbarung inklusive aller dafür benötigten persönlichen Daten, ansonsten müssen zusätzlich lange Wartezeiten in Kauf genommen werden. Wer bereits vollständig geimpft wurde, genesen ist oder bereits zuvor einen negativen Corona-Test absolviert hat, der nicht älter als 24 Stunden ist, kann vor dem Testcenter in Richtung Parkplatz links abbiegen. Hier geben sich die sehr freundlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Heide Park Team zwar sehr viel Mühe, aber dennoch funktioniert das Einweisen auf das Parkplatzgelände leider nur schleppend. Im Vorfeld sollten Sie unbedingt das Parkplatzticket gekauft haben, das über einen QR-Code eingescannt wird. Beim Parkzugang ergibt sich ein optischer Schock: eine ungewohnt lange Schlange von Besuchern. Aber diese wirkt schlimmer als sie dann tatsächlich ist, zumal die Abstandsregeln einzuhalten sind. Es geht relativ schnell voran. Alle Gäste werden freundlich kontrolliert, ob sie ihre Zugangsberechtigung nachweisen können. Anschließend wird das Ticket überprüft und dann sind Sie endlich wieder in unserer geliebten Freizeitparkwelt. :-) Atmen Sie tief durch, genießen Sie das Erlebnis. :-) Wir empfehlen dringend, online Tickets zu erwerben. Es gibt zwar vor Ort eine Tageskasse, aber dort sind die Tickets deutlich teurer und es entstehen unnötig zusätzliche Wartezeiten.
Endlich im Heide-Park
Der Aufenthalt im Park ist eine Wohltat für die Seele. Der Heide Park und sein Team geben alles, um ihre Besucher bestmöglich zu verwöhnen. Die Verpflegung an mehreren Ständen ist gut, auch wenn die großen Restaurants noch nicht öffnen dürfen. Alle Attraktionen laufen mit voller Kapazität, das heißt ohne freie Reihen und mehreren Zügen. Der Heide Park hat das Wort „Park“ besonders verdient, denn die Anlagen sind wunderschön gestaltet und gepflegt. Eine wahre Wohltat für das Auge, die zum Spazieren und Verweilen in der schönen Natur einlädt. Bei schlechtem Wetter gibt es leider nach wie vor nur wenige Unterstellmöglichkeiten.
An unserem Besuchstag waren alle Attraktionen ohne Störungen ganztägig in Betrieb, mit Ausnahme des Panoramaturms, welcher wegen seiner geschlossenen Kuppel noch nicht wieder eröffnet wurde. Wie seit Jahren üblich, schließen die Major Rides eine Stunde vor Parkschluss, was jedoch auf allen Anzeigen im Park publiziert wird. Die sehr beliebte Indoor Attraktion Ghostbusters 5D kann sogar in Corona-Zeiten genutzt werden, aufgrund neu installierter Lüftungsanlagen in der Halle. Die Wasserbahnen gehören im Heide Park traditionell zu den beliebtesten Attraktionen im Park und machen immer wieder großen Spaß. Wehmütig gedenken wir an dieser Stelle der ehemaligen Wildwasserbahn II, welche mit der längsten Abfahrt ihrer Art von 23 Metern begeisterte. Für die Genießer unter uns bietet der Heide Park mehrere gemütliche Rundfahrten an. Bei der Monorail-Fahrt wird der Bahnhof derzeit nicht voll befüllt, so dass sich vor der Halle eine Warteschlange bildet. Die Ansage während der Fahrt ist leider nach wie vor veraltet und erwähnt immer noch nicht die Bobbahn und Krake, böser Fehler. ;-)
Alle Achterbahnen im Park können Spaß machen, genau wie der Gyro Drop Tower Scream. Allerdings bekommen Sie bei Limit ganz schön was auf die Ohren, aber vielleicht gibt es hier irgendwann neue Züge von Vekoma wie jüngst in Walibi Holland auf der baugleichen Anlage. Die Ruckler beim Flug der Dämonen gehören leider zu diesem Bahntyp mit dazu, weshalb die Wing Coaster von Bolliger und Mabillard zwar optisch imposant wirken, jedoch in Achterbahnranglisten nicht zu den beliebtesten Typen gehören.
Colossos – Kamp der Giganten
Im Folgenden widmen wir der im wahrsten Sinne des Wortes herausragenden Attraktion des Heide Parks einen eigenen Absatz: Colossos – Kamp der Giganten. Wenn Sie Achterbahnfan sind, werden Ihnen die folgenden Zeilen vielleicht gut gefallen, wenn nicht, werden sie die Ausführungen Kopf schüttelnd belächeln. Immerhin haben wir dann somit im weltweiten Freizeitparksinne jeden bespaßt. ;-) Colossos – Kampf der Giganten, ein Achterbahnerlebnis auf Weltklasseniveau. Vor zwei Jahren komplett saniert, fuhr sich die lange Zeit höchste und schnellste Holzachterbahn der Welt gefühlt butterweich wie zu ihrer Eröffnung im Jahre 2001. So ganz langsam still und leise kommen nun jedoch wieder die alten Ruckler und Stöße zurück, die allerdings bei einem Holzachterbahnerlebnis selbstverständlich mit dazu gehören. Dennoch heißt es: „raus mit den alten Regeln“, um trotz leichter Schläge möglichst viel zu fahren: Setzen Sie sich in dem Wagen immer in die Mitte, so dass Sie während der Fahrt nicht auf den Achsen sitzen. Der heftigste Schlag erfolgt in der Talsohle nach dem Turnaround, worauf Sie gefasst sein sollten. Hier helfen komplette Muskelanspannung und kein Kontakt mit der Rückenlehne. Jetzt aber genug auf höchstem Niveau gejammert ;-) Die Bahn begeistert ihre Fahrgäste nach wie vor, so dass sie das Highlight eines Heide Parks Besuch bleibt und Achterbahnfans aus der gesamten Welt in die Lüneburger Heide lockt. „Ich will nochmal“, wird von vielen Fahrgästen schon in dem Moment gerufen, wenn der Zug in die Schlussbremse geht. Das ist der Beweis: Colossos macht süchtig. Die Ausnahmebahn hat insbesondere auf den ersten beiden Hügeln wunderschöne Airtime, welche sogar nicht nur spürbar, sondern hörbar ist, wenn die unteren Stahlräder des Fahrwerks die Schiene kontaktieren. Lassen Sie komplett los, entspannen Sie sich und die Bahn wird Ihre Arme in die Luft reißen, ein wahrhaft gigantischer Fahrspaß. Das grandiose Finale durch den Schlund des brennenden Monsters krönt das herausragende Achterbahnvergnügen. Früher wurde bei starkem Regen die Bahn vorübergehend geschlossen, heute kommt zum Achterbahnfanglück nur noch der Hinweis, dass die Fahrt „unkomfortabler“ werden könnte. Bei unserem Besuch erlebten wir einmal Platzregen mit leichtem Hagel. Die einen würden jetzt sagen: „Um Gottes willen, bloß nicht fahren!“ Wir Achterbahn-Junkees sind da ganz anderer Meinung: „Wir durften eine seltene, gesegnete Airtime-Taufe erleben, für die wir dankbar sein müssen. Es war fantastisch, die brachialen Kräfte dieser Bahn im Platzregen spüren zu dürfen. Auf das Gesichtspeeling sind wir stolz. ;-)
Tagesbilanz: 1 mal Monorail, 1 mal Panoramafahrt, 1 mal kurze Krake, 14 mal Colossos.
Heide Park, wir danken Dir. Wir sehen uns wieder, an einem schönen und nicht zu vollen Tag.