In Avalon, der zweiten neuen Themenwelt, wird die keltische Mythologie um den großen Zauberer Merlin zum Leben erweckt. Herausragende Hauptattraktion ist Fenix, ein sogenannter Wing Coaster aus der Schweizer Achterbahnschmiede Bolliger und Mabillard. Bei Fenix hängen die Passagiere neben der Schiene, so dass die Beine frei in der Luft schweben und ein Gefühl des Fliegens entsteht. Das Rückhaltesystem wird von einer Art Weste geprägt, welche die Passagiere fest in den Sitz drückt.
„Obwohl die Bahn mit ihren drei Überschlägen sehr spektakulär aussieht, ist sie sanft zu fahren, darauf haben wir ganz besonders geachtet“, erklärt Tobias Scherrers, Marketingleiter für Deutschland. Mit einer Höhe von 40, einer Länge von 813 Metern und einer Geschwindigkeit von 95 km/h ist die Bahn die längste ihrer Art in Europa und die einzige in den Beneluxländern. Die Netto-Fahrzeit beträgt ca. 1:45 Minuten.Schöne Queue
Doch bevor es bei Fenix in die Lüfte geht, wird erstmal das Eingangsportal in Form einer Höhle, in der wir der Legende nach, den Vogel finden, der wieder zum Leben erweckt werden soll. Die dunkle Umgebung sorgt in jedem Fall schonmal für eine atmosphärische Stimmung. Kurz bevor die Wartereihen auf die beiden Seiten, sowie der Single Rider Line aufgeteilt werden, trifft man dann auch Merlin, der vor unseren Augen den Vogel zum Leben erweckt. Kurze Zeit später befindet man sich dann im hübsch gestalteten Stationsbereich wieder, wo man sich für eine der vielen verschiedenen Reihen entscheidet. Nur kurze Zeit später geht es los und man durchquert einen dunklen Tunnel, bevor es kurz vor dem Lift noch einen Wassernebel-Vorhang gibt und es letztlich in die Höhe geht.
Die Fahrt
Nach dem Lifthill mit Kettenantrieb startet Fenix langsam in einen sogenannten Dive Drop. Es folgt ein Airtime-Hügel, der unter einer Brücke endet. Besonders raffiniert dabei ist, dass dieser Hügel eine längere Ab- als Auffahrt beinhaltet, wodurch der Flug in Schwerelosigkeit verlängert wird. Wir empfehlen: „Beine hoch!“. Anschließend fahren die Passagiere in eine Immelmann-Überkopffigur gefolgt von einer um fast 90 Grad geneigten Bodenhelix mit sehr hoher positver G-Kraft. Spätestens ab hier sind erste Ruckler deutlich zu spüren. Je weiter die Fahrgäste hinten oder außen sitzen, je mehr G-Kräfte auf den Zug einwirken, um so intensiver ruckeln die Sitze. Wir empfehlen nach Möglichkeit den Kontakt zur Rückenlehne irgendwie zu minimieren. Jetzt schießt Fenix in eine Zero-G Roll, dem letzten der drei Überschlagselemente. Hier sollte man jedoch nicht mit so viel Schwerelosigkeit wie beispielsweise bei der Black Mamba rechnen. Fenix taucht noch einmal unter einer Brücke durch, wo das Onride-Bild geschossen wird. Es folgt das Finale mit zwei heftigen Steilkurven und einer Rechts- / Linkskurvenkombination, wobei alle Achterbahnpassagiere nochmal durch geschüttelt werden. Das Fahrgefühl ist ähnlich wie beim Flug der Dämonen im Heide Park, auch hier bietet der B&M Wing Coaster ein besonders Erlebnis, weil unter den Fahrgästen keine Schiene zu sehen ist. Leider sind auch die typischen Ruckler dieses Achterbahntyps mehr oder weniger, in Abhängigkeit der Sitzposition, spürbar.
Nach der Fahrt geht es übrigens eine Toverland-typisch recht steile Treppe hinunter (Djengu River lässt grüßen), bevor ein langer Gang den Weg in Richtung Merch-Shop freigibt. Es bleibt zu hoffen, dass es hier, direkt nach der Station , keine größeren Unfälle gibt. Im Shop kann man allerlei Fenix-Merch wie T-Shirts, Federn oder auch Tassen entdecken, die allesamt sehr schön gestaltet sind.
„Wir haben uns für einen Wing Coaster entschieden, weil er das Gefühl der Freiheit während eines Fluges besonders intensiv vermitteln kann“, kommentiert Tobias Scherrers. Das Streckenlayout wurde vom Designer des Toverlandes, Peter van Holsteijn, in Artworks vorgegeben und dann von den Schweizer Ingenieuren perfektioniert. Zwei Züge mit jeweils sechs Wagen und vier Sitzen pro Reihe für jeweils 24 Personen sorgen für eine theoretische Kapazität von ca. 1.000 Fahrgästen pro Stunde. Allein die Kosten für Fenix belaufen sich auf ca. 17 Millionen Euro, also knapp die Hälfte der gesamten Investition für die beiden neuen Themenbereiche.