Wer einmal zu Gast in der wunderschönen Hauptstadt Italiens ist, der hat sicher was anderes zu tun als einen Zoo zu besuchen, schließlich gibt es unzählige historische Stätten wie Colosseum, den Petersdom oder auch die spanische Treppe im Zentrum Roms zu entdecken. Wer jedoch mit Kindern vor Ort ist, der liegt vielleicht mit einem Besuch im Zoo bzw. dem Bioparco di Roma gar nicht so verkehrt.
Der Bioparco di Roma wurde - damals noch als Zoo - im Jahr 1911 eröffnet und wurde maßgeblich von Carl Hagenbeck, der sich auch für den Tierpark Hagenbeck in Hamburg verantwortlich zeichnete, entworfen. Große Gehege mit wenigen Gittern und dafür großen Gräben zur Abtrennung zwischen Besuchern und Tieren stehen daher auch heute noch im Vordergrund. Der Zoo befindet sich im nördlichen Teil der Villa Borghese und ist mit der Metro über die Station "Flaminio" am Piazza del Popolo zu erreichen. Von hier aus sind es noch ca. 10-15 Minuten durch den weitläufigen Stadtpark Villa Borghese bis man den historischen Haupteingang erreicht.
Der Zoo zeichnet sich durch eine vergleichsweise große Anzahl an Tieren und Gehegen aus. Die Gehege sind jedoch immer als Einzelerlebnis ohne zusammenhängende Themengebiete gestaltet. So befinden sich die Lemuren direkt neben den Kängurus und die Pinguine und Kegelrobben in direkter Nähe zu den Tigern. Auf den ersten Blick ungewohnte Nachbarschaften findet man im Bioparco di Roma immer wieder, was jedoch nicht unbedingt schlecht sein muss. So ergibt sich eben ein durchaus überraschender Mix beim Spaziergang durch den 17ha großen Zoo. Ohne dass diese gekennzeichnet wären kann man den Zoo in drei große Bereiche einteilen. Ganz im Osten gibt es ein Gebiet, dass als Geländeerweiterung erst später hinzugekommen ist und mit dem Hauptteil nur durch eine Passage unterhalb einer Straße verbunden ist.Aus unserer Sicht kann man hier die Highlights des Zoos in Form eine Reptilienhauses ("Rettilario") sowie einer großen kugelförmigen Voliere entdecken. Das Reptilienhaus scheint man zu bestimmten Zeiten auch separat betreten zu können, da hier auch Kassenbereich am Eingang zu sehen waren. Der Rundlauf durch das Rettilario ist dann auch wirklich sehenswert und windet sich, durch einige Volieren mit Landschildkröten, kreisförmig immer weiter ins Innere bis man in ein Dschungelhaus ankommt, der sich durch hohe Feuchtigkeit und vor allem Krokodilen auszeichnet. Abschließend können dann in einem dunklen Teil noch viele Terrarien entdeckt werden. Zwischen Reptilien- und Vogelvoliere gibt es ein schönes, weitläufiges Schimpansen-Gehege sowie ein Gehege für Orang Utans zu entdecken. Auch zwei Wolfsarten werden in diesem Bereich präsentiert.
Der Mittelteil des Zoos liegt ungefähr auf einer Ebene und ist der Bereich wo sich auch der Haupteingang auf der Südseite befindet. Tierhighlights sind hier das Bärengehege, das neue Pinguin-Gehege, aber auch eine - zum Zeitpunkt unseres Besuchs - sehr sehenswerte Katta-Anlage mit vielen Jungtieren. Löwen, Tiger, Elefanten und Giraffen gibt es hier ebenfalls zu sehen, wobei praktisch jedes Gehege kein wirkliches Highlight ist. Optisch ist in jedem Fall noch Luft nach oben.
Der westliche Teil des Zoos wird durch ein hohes Gefälle geprägt, das die Besucher beim durchlaufen des Rundwegs einmal abwärts, einaml aufwärts durchqueren. Passenderweise sieht man hier dann Tiere, die man so auch in bergigen Regionen wie den Alpen verorten würde, wie bspw. Steinböcke und Mufflons. Eine Besonderheit sind noch die finster blickenden afrikanischen Wildhunde. Kinder wird mit Sicherheit die kleine Farm interessieren, die typische Farmtiere zum streicheln und süß finden zeigt. Wieder im oberen Bereich mit Anschluss an den Mittelteil angekommen kann man dann noch die Gehege der Kleinaffen, Mandrills und Makaken entdecken.
Ganz nützlich ist das Wissen zum Konzept des Zoos, das sich in der Geschichte vom ursprünglichen Zoo zu einem Biopark entwickelt hat. Zum Wohl der Tiere wird hier auf das Füttern der Tiere durch Besucher verzichtet. Zudem finden keine Tiershows im Bioparco di Roma statt.