Der Loro Parque in Puerto de la Cruz im Norden Teneriffas ist einer der bekanntesten Zoos in Europa und dürfte jedem Urlauber auf den Kanaren ein Begriff sein. Loro Parque ist nicht nur ein Zoo sondern dank einer eigenen Tier-Stiftung auch eine Institution geworden, die sich um den Erhalt bedrohter Tierarten bemüht und innerhalb des Zoo-Areals auch eine Tier-Botschaft mitsamt eigener Aufzuchtstation unterhält. Die Bemühungen zur artgerechten Haltung und dem Schutz der bedrohten Tierwelt werden im gesamten Tierpark, den Flyern und auch in den Shows immer wieder aufgegriffen und offensiv kommuniziert.
Geschichte und Highlights des Loro Parque
Die fast 50-jährige Geschichte des Loro Parque beginnt im Dezember 1972, wo der Park als Papageien-Park ("Loro" bedeutet "Papagei" auf deutsch) von Wolfgang Kiessling und dessen Vater eröffnet wurde. Auch heute werden die Geschicke des Unternehmens noch von der deutschen Unternehmerfamilie geführt und das Freizeitangebot bereits um den Siam Park, einem Wasserpark im Süden Teneriffas, sowie dem 2017 eröffneten Großaquarium Poema del Mar auf Gran Canaria erweitert.
Während in den Anfangsjahren vor allem Vögel im Fokus standen wurden mit der Erweiterung der Zoofläche auch andere Tiere, wie Schimpansen und Alligatoren in den Loro Parque integriert. 1987 erfolgte die Eröffnung des größten Delphinarium Europas, aber auch in die Flora und Fauna wurde immer wieder investiert, so dass sich der heutige Park wie ein riesiger Dschungel anfühlt. 1989 wurde zum Beispiel auch das Orchideen-Haus mit vielen Orchideen aber auch einigen Echsen eröffnet. 1993 eröffnete das Aquarium, das innerhalb des Zoos so gut wie unterirdisch ist und von außen fast gar nicht zu erkennen ist. Das Aquarium ist dabei definitiv ein Highlight und verfügt neben unzähligen kleineren Aquarien auch ein Großaquarium durch das ein Glastunnel führt. 1999 wurde Planet Penguin eröffnet, eines der größten Pinguin-Häuser und mit einem innovativen Transport-System für Besucher. Denn diese fahren hier über ein Förderband am kreisförmig angeordneten Gehege der Pinguine vorbei. Königspinguine aber auch Humboldt-Pinguine gibt es hier zu sehen. 2005 wurde das Kinderlandia in der Mitte des Zoos mit einigen Baumhäusern, Rutsche und Kletterelementen eröffnet. Auch die Kinderachterbahn Orca sorgt seitdem für ersten Thrill bei den kleinsten Besuchern.Orca Ocean
Internationale Aufmerksamkeit erlangte der Zoo mit dem Bau des Orca Ocean, einer riesigen Show in denen sechs Killerwale im Mittelpunkt stehen in dem sie spielerisch einige faszinierende "Kunststücke" mit ihren Trainern vorführen. Das dazugehörige Becken ist 120m lang und 12,5m tief und fasst 22,5 Millionen Liter Wasser. Der Loro Parque unterhält zusammen mit SeaWorld ein eigenes Erhaltungsprogramm für die Killerwale und hilft bspw. auch gestrandeten Walen wie dem Wal "Morgan", der 2010 gerettet wurde.
Als einer der letzten großen Erweiterungen wurden 2009 die Kattandra Treetops eröffnet. In diesem Baumwipfelpfad kann man die Vögel des Loro Parque in den Baumkronen erleben und kommt so meistens auch ganz nah heran. Auch in den 10er Jahren wurden immer wieder kleinere Gehege erweitert oder neu eröffnet, wie zuletzt im Jahr 2018 das Zwergflusspferd-Gehege, das dank Glasscheiben nicht nur ungetrübte Einblicke erlaubt sondern auch noch ein kombiniertes Aquarium ist dank einer Vielzahl an Fischen im Wasser des Zwergflusspferd-Geheges.
Eigentlich ist der Loro Parque gar nicht mal so riesig, vielmehr sind es fast ähnlich beengte Verhältnisse wie im Phantasialand, aber die Fläche wird dafür im Loro Parque auch bestens ausgenutzt und teils auf mehrere Ebenen mit tierischen Inhalten gefüllt. Zudem sind die verschiedenen Habitate meistens auf höchstem Niveau gestaltet und bieten dank vieler Glasscheiben auch für Kinder immer beste Sicht. Auch mit der dicht bewachsenen Flora und den vielen kleinen Details wie aufwendig gepflegtem Rasen im Flamingo-Gehege zeigt sich wie liebevoll der Zoo geführt ist.
Fokus auf Shows
Ein Besuch der zahlreichen Shows sollte bei jedem Besuch des Loro Parque mit eingeplant werden, denn diese stellen sozusagen die Highlights dar. Die Ursprungsshow schlechthin ist die Loro-Show, die nur wenig später als der Park selbst eröffnet wurde und die Intelligenz und Flugfähigkeit der Papageien zeigt. Dabei fliegen die Papageien direkt über die Köpfe der Besucher hinweg. Das Ganze ist durchaus witzig präsentiert und brachte auch für uns einige Überraschungen. Oder wusstest ihr dass Papageien wirklich rechnen können? Weitere Shows sind natürlich die oben bereits beschriebene und einzigartige Wal-Show Orca Ocean, die Delfin-Show sowie eine Seelöwen-Show, die sich alle drei in direkter Nachbarschaft befinden und nicht verpasst werden sollten.Tipp: Neben dem Standard-Eintritt gibt es auch bestimmte Touren, bspw. die "Discovery Tour", die einerseits einige Backstage-Infos zu den interessantesten Gehegen des Parks beinhalten aber in der Variante "Premium Tour" auch reservierte Plätze in den jeweiligen Shows bieten und damit immer die beste Sicht. Das ist manchmal gar nicht verkehrt, denn die Zeit im Loro Parque kann durchaus sehr begrenzt sein, vor allem dann wenn man nicht mit dem eigenen Auto angereist ist und sich an Rückfahrzeiten halten muss. Die Mehrheit der Besucher kommt entweder mit dem kostenlosen Shuttle aus Puerto de la Cruz oder über Bustouren wie viele Kreuzfahrturlauber, die in Santa Cruz anlegen und einen Tagesbesuch in den Loro Parque machen. Einen kleinen Parkplatz für alle Anreisen mit dem PKW / Mietwagen gibt es aber natürlich auch.
Der Zoo befindet sich in direkter Nähe zum schönen, schwarzen Strand "Maria Jimenez" und ist ganzjährig geöffnet. In jedem Fall ein lohnenswerter Besuch während eines Teneriffa-Urlaubs, den man bestimmt nicht so schnell vergessen wird.